Die Genossenschaft Thurgauer Milchproduzenten (TMP) und die Vereinigten Milchbauern Mitte-Ost (VMMO) veranstalteten den jährlichen Profimilktag. Der Anlass in Tänikon stiess auf grosses Interesse.
Milchwirtschaftsbetriebe sind sehr komplex und Arbeit, Familienleben und Hobby fliessen oft ineinander. Kommt der Betrieb oder die Familie zuerst? Was steht im Vordergrund, persönliche Bedürfnisse oder erfolgreiche Betriebsentwicklung? Marc Vuilleumier, Coach und Supervisor, Herisau, zeigte auf, was Auslöser für Dauerüberlastungen sein können. Wirtschaftlicher Druck, hohe Arbeitsbelastung, fehlende Wertschätzung, Verzettelung, Generationenkonflikte und vieles mehr können ins Hamsterrad führen. Dies äussert sich mit Erschöpfung, Gereiztheit und auch gesundheitlichen Problemen. Solche Warnsignale sind ernst zu nehmen. Schwierig wird es, wenn man es lange nicht wahrhaben will. Marc Vuilleumier zeigte Lösungsansätze auf, wie man aus dem Hamsterrad herauskommt. Er empfiehlt unter anderem, Transparenz zu schaffen über die finanzielle Lage, und die Vorsorge zu regeln. «Nehmen Sie sich Zeit, einmal im Jahr das Unternehmen zu durchleuchten und in Ruhe strategische Fragen zu besprechen und dabei auch die eigenen Bedürfnisse nicht zu vergessen», so Vuilleumier weiter. Eine überbetriebliche Zusammenarbeit kann auch zur Entlastung beitragen. Wichtig findet er auch, dass Zeit eingeräumt wird für Ruhephasen, freie Wochenenden, Hobbys und dass die Paarbeziehung gepflegt wird. Marc Vuilleumier bemerkt, dass Gewohnheiten zu ändern Mut und Geduld brauche und es bedeute, die Komfortzone zu verlassen. «Nehmen Sie sich nicht zu viel auf einmal vor. Feiern sie die Erfolge und bleiben Sie dran!», so Marc Vuilleumier.
Text: Ursi Piechl