Nach einem nassen Herbst mit vielen Komplikationen bei der Ernte konnten dennoch praktisch alle Zuckerrüben geerntet werden. Die Anbaufläche steigt leider nur zögerlich, noch immer sind einige Verträge offen und die Suche nach Flächen noch nicht abgeschlossen.
Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Bodenbearbeitung und der Saatzeitpunkt entscheiden sind. Eine allzu frühe Saat ist selten von Vorteil. Die Beizung Force wirkt über eine zwei bis dreiwöchige Gasphase. Sind die Zuckerrüben bis dann nicht aus dem Boden, bleiben sie schutzlos zurück und sind den Bodenschädlingen ausgesetzt. Weiter wirkt die Beizung 2 – 3cm um die Pille, was eine allzu tiefe Saat nicht empfehlenswert macht. Wird tiefer gesät, so ist der Keimling während einer gewissen Phase, kurz vor dem Durchstossen der Bedienoberfläche, ebenfalls schutzlos. Trockene Jahre helfen, dass die Zuckerrüben bereits früh nach unten wurzeln müssen und somit einer allfälligen Sommertrockenheit trotzen können. Sollte es nass sein, ähnlich wie 2023, ist eine flache Saat zu bevorzugen.
Weiter ist eine Saat gegen Ende März noch mit weiteren Vorteilen bestückt. So ist neben der oftmals höheren Bodentemperatur und der damit besseren Jugendentwicklung, oftmals Dank dem daraus resultierenden schnelleren Erreichen des 2–4 Blattstadiums der Erdfloh, ein geringeres Problem. Dieser Winter ist bis anhin mild und nass und stellenweise liegt bereits Wasser in den Feldern.
Überstürzen Sie bei der Bodenbearbeitung nichts und zeigen Sie Geduld.
Text: Luzi Schneider, Schweizerische Fachstelle für Zuckerrübenbau, Strickhof Lindau