Erstmals organisierte die Landi Weinland einen Rebbau-Fachmorgen. Dabei standen aktuelle Themen rund um den Pflanzenschutz, die Entwicklung der Rebflächen und die Chancen von neuen Sorten im Zentrum.
Im Einzugsgebiet der Landi Weinland nimmt der Weinbau einen zentralen Stellenwert ein. Um verstärkt dieser Spezialkultur gerecht zu werden, hatte diese die Weinländer Rebleute zu einem Rebmorgen nach Rickenbach eingeladen. In einem ersten Referat machte der Pflanzenschutzspezialist Lukas Fürst einen Rückblick auf den enormen Befall von Falschem Mehltau, welcher sehr früh verzeichnet wurde. Die Blattinfektionen erfolgten am 13. Mai und zeigten sich bereits auch Ende Mai auf den jungen Gescheinen. Die Auswertungen der vielen Daten zeigen im Fazit, dass milde Temperaturen Anfang Mai zu einer grossen Oosporendichte verholfen haben und etliche Regentage im April und Mai haben die Sporen reifen lassen. Durch mehrere Niederschlagstage um Mitte Mai und dadurch verursachte lange Blattnasszeiten, wurde eine erste Pflanzenschutzmassnahme verhindert, welche dann zur Infektion führte.
Rebbestände werden immer älter
Michael Gölles, Leiter der Fachstelle Rebbau am Strickhof, thematisierte das Alter der Reben. «Das mittlere Alter aller Parzellen liegt bei 25,9 Jahren, wobei weit über die Hälfte älter als 21 Jahre sind», führte Gölles aus. Bezüglich der Sorten liegt der Mittelwert beim Blauburgunder gar bei 32,9 Jahren und beim Riesling-Sylvaner bei 31,1 Jahren. Viele Anlagen, welche heute vielfach noch in einem guten Zustand sind, sind nach den Winterfrostjahren 1985 und 1987 angelegt worden. Oftmals fehlen kaum einzelne Stöcke und auch das Drahtgerüst samt Pfählen und Stickel sind in einem guten Zustand. Da diese Anlagen auch weiterhin das Ertragspotenzial aufweisen, um die Ertragsziele zu decken, besteht für viele Rebleute kaum Interesse, diese Anlagen durch Neupflanzungen zu erneuern.
Text: Roland Müller