Zu welchem Preis soll ich die Konfitüre verkaufen? Ist es vertretbar wenn mein Produkt mehr kostet, wie der gleiche Artikel im Laden nebenan? Die Berechnung des Preises ist ein wesentlicher Faktor für die Wirtschaftlichkeit und damit auch für eine erfolgreiche Direktvermarktung. Es lohnt sich genügend Zeit für die Preiskalkulation zu nehmen.
Text und Bild: Brigitte Frick, Arenenberg, Direktvermarktung & Agrotourismus
«Gleich hier um die Ecke gab es ein schönes Hoflädeli», sagt eine Frau und steigt mit leeren Taschen wieder in ihr Auto. Für den Sonntagsbrunch kauft sie regelmässig Konfitüre, Käse, Joghurt und auch aufgeschnittenes Fleisch auf dem Bauernhof ein. Es gibt mehrere Gründe warum es diesen Hofladen nicht mehr gibt. Vielleicht hat die nachfolgende Generation den Hof übernommen und zeigt kein Interesse mehr an der Direktvermarktung. Vielleicht lag es auch an den ungedeckten Kosten und die Direktvermarktung war unrentabel.
Richtig rechnen zahlt sich aus
Bei der Direktvermarktung müssen das Material, die Arbeitszeit, die Investitionen (Z.B. Verkaufslokal, Einrichtung, Maschinen), das Verpackungsmaterial, die Werbung etc. gedeckt sein. Wichtig ist, dass die Kosten nicht nur auf der Produktion liegen. Auch die Entwicklungskosten, das Marketing, die Administration sowie die Strukturkosten müssen berücksichtigt werden.
Bei der Kalkulation ganzer Direktvermarktungssortimente muss für jedes einzelne Produkt die Rechnung gemacht werden. Wichtig ist, dass bei den umsatzmässig wichtigen Produkten der Preis stimmt. Die fixen Kosten von Verarbeitungs-, Verkaufsraum, Fahrzeug, Marktstand etc. müssen den Produkten, proportional zu deren Umsatz belastet werden.