Das wechselfreudige Wetter im März hat die Zuckerrübenaussaat bislang verzögert. Vielerorts ist der Boden vollständig gesättigt und kann aus diesem Grund nicht bearbeitet, geschweige denn befahren werden. Für eine ertragsreiche Rübensaison ist es jedoch noch nicht zu spät. Saaten bis Mitte April können ebenso gute Erträge liefern. Besonders dann, wenn die Saatbedingungen optimal passen.
Die Rübensaat wurde in den meisten Regionen noch nicht durchgeführt. Der Boden ist aufgrund der regelmässigen Niederschläge schlichtweg zu nass, um eine saubere Arbeit zu ermöglichen. Auf vereinzelten Standorten haben mutige Pflanzer bereits anfangs März gesät. Eine solch frühe Saat bei suboptimalen Bedingungen birgt jedoch diverse Risiken. Kalte Temperaturen beim Auflaufen bestärken das ungewollte Schossen der Rüben. Die Bodentemperatur ist anfangs März meistens noch nicht ausreichend hoch und die zahlreichen Niederschläge können auf den ungedeckten Boden Verschlammungen verursachen. In Kombination führen diese Bedingungen meistens zu einem Wachstumsstopp in der Jugendphase der Zuckerrüben.
Die anhaltende feuchte Witterung spielt den Schnecken in die Karten. Der Rübenerdfloh wird dieses Jahr voraussichtlich kein grosses Problem darstellen. Der Erdfloh mag vor allem trockene und warme Frühjahre. Die Bekämpfungsschwelle wird in den meisten Fällen nicht erreicht.
Obwohl sich die Rübensaat verzögert, lohnt es sich, sich bereits frühzeitig mit der Herbizidstrategie zu befassen. Beim klassischen Rübenanbau folgt 2-3 Wochen nach der Saat während des Keimblattstadiums des Unkrautes der erste Split. Je nach Witterung ist es bei der Herbizidstrategie empfehlenswert, die Gesamtmenge von 4-5 l/kg/ha Metamitron auf 3-4 Splitgaben zu verteilen. Somit kann verhindert werden, dass neu aufkommendes Unkraut Überhand nimmt.
Text: Matthias Lüscher, Schweizerische Fachstelle für Zuckerrübenbau, Strickhof Lindau (ZH)