Der Vorstand der Branchenorganisation Milch hat nach äusserst zähen Verhandlungen den A-Richtpreis für das 3. und 4. Quartal 2024 um 3,0 Rappen auf 82,0 Rappen je Kilogramm A-Milch erhöht. Das Gesamtpaket beinhaltet im Weiteren das Inkasso von 0,5 Rappen auf total 5,0 Rappen in den Fonds der BO Milch. Aufgrund der aktuellen Marktsituation wurde die Erhöhung des Richtpreises verzögert auf das 3. Quartal beschlossen und gleichzeitig werden die Eckwerte für die gestützten Exporte überprüft, damit der Inlandmarkt weiterhin stabilisiert werden kann.
Die Branchenorganisation Milch hat sich ebenso für die Einführung eines nationalen Klimarechners auf freiwilliger Basis entschieden. Dies ist trotzdem ein wichtiges Zeichen der Milchbranche, die Infragestellung als erster Sektor der Schweizer Landwirtschaft integral und konkret anzugehen, um auch einen Vergleich mit dem Ausland zu gewährleisten. Die Anpassung des A-Richtpreises ist für die Milchproduzenten grundsätzlich ein Schritt in die richtige Richtung und stellt einen hart erkämpften Kompromiss dar. Die bisherigen Preissteigerungen wurden in den letzten drei Jahren durch die Kostensteigerungen in der Produktion mehr als weggefressen. Für die Milchproduzenten ist es deshalb zentral, dass das gestiegene Kostenumfeld auf den Markt übertragen werden kann. Nur so gibt es langfristig eine nachhaltige Schweizer Milchproduktion. Dieses Ziel ist damit noch nicht erreicht. Es braucht dazu ein deutliches Signal mit der künftigen AP 2030.
Text: Schweizer Milchproduktion