Die heissen Temperaturen lassen das Getreide und den Raps schnell reifen, sodass bereits die Entscheidung zur Ansaat von Zwischenkulturen gefällt werden sollte. Auch wenn eine Herbstsaat geplant ist, kann dieses Jahr aufgrund einer frühen Ernte sowie des neuen Produktionssystembeitrags zur angemessenen Bedeckung des Bodens die Einsaat einer Zwischenkultur notwendig sein.
Text und Bild: Anna Brugger, Beraterin Ackerbau, Arenenberg
Der neue Produktionssystembeitrag beinhaltet, dass innerhalb von sieben Wochen nach der Ernte eine neue Kultur oder Zwischenkultur angelegt werden muss. Das muss auf dem gesamten Betrieb bei sämtlichen Kulturen der offenen Ackerfläche umgesetzt werden. Richtlinien zur Saat sowie Saatmenge oder Wahl der Zwischenkultur sind nicht vorgegeben (Ausfallgetreide oder -raps gelten jedoch nicht als Zwischenbegrünung). Eine Untersaat der geernteten Kultur gilt als bedeckter Boden. Der Beitrag liegt bei 250 Fr./ha offene Ackerfläche, die Verpflichtungsdauer soll auch weiterhin ein Jahr betragen. Wir empfehlen auch die Einsaat einer Zwischenkultur im Rahmen des Produktionssystembeitrags nach der Ernte von Raps oder Getreide, wenn als Herbstsaat erneut Raps oder Getreide geplant ist. Eine frühere Saat der neuen Hauptkultur kann nicht nur dazu führen, dass die Kultur zu hoch in den Winter geht, sondern fördert auch Krankheits- und Schädlingsbefall. So begünstigt zum Beispiel eine frühe Saat der Gerste den Befall mit Flugbrand oder Gelbverzwergungsviren, die von den im Herbst aktiven Blattläusen übertragen werden. Bei trockenen Bedingungen im Sommer bietet sich
die Drillsaat an, sodass die Zwischenkultur trotz Trockenheit gleichmässig auflaufen kann. Geeignet für eine Zwischenkultur im Sommer sind vor allem Mischungen statt einer Reinkultur, da zu den meisten Zeitpunkten und Wetterbedingungen ein oder mehrere Bestandteile der Mischung auflaufen und sich entwickeln können. Gleichzeitig findet die Durchwurzelung in verschiedenen Bodenschichten statt. Achten Sie jedoch auf Ihre Fruchtfolge, da auch Zwischenkulturen Schädlinge und Unkräuter übertragen können. Ist eine Herbstsaat geplant und die Zwischenkultur somit nur für eine kurze Zeit notwendig (ca. 8 Wochen), sollten schnell auflaufende Arten gewählt werden, die gut abgestoppt werden können. Dazu gehören Sommererbsen, Ramtillkraut (Guizotia) und Senf. Auch wenn eine Zwischenbegrünung im Sommer zusätzliche Arbeit bedeutet, lohnt es sich, die positiven Aspekte einer durchgehenden Begrünung zu betrachten, denn dies fördert nicht nur das Bodenleben, sondern verringert auch Abschwemmung, Erosion und Wasserverluste. Zudem wird Unkraut unterdrückt und der im Boden vorhandene Stickstoff konserviert. Für weitere Fragen zum Anlegen einer Zwischenkultur finden Sie auf der Seite https://arenenberg.tg.ch/unter Beratung Landwirtschaft > Acker- und Futterbau > Informationen > Acker- und Futterbau das Merkblatt Zwischenkulturen.