Blühende Sonnenblumenfelder sind ein Hingucker. Zuletzt nahm der Anbau wegen der grossen Rapsnachfrage ab. Anders im Biolandbau, wo der Sonnenblumenanbau boomt. Anfang der 2010er-Jahre wurden die Felder immer rarer, unter anderem weil Raps Konkurrenz machte. Dann kam die Wende: Zwischen 2011 und 2019 stieg die Anbaufläche von 3323 auf 5903 Hektaren. Gründe dafür waren höhere Stützungsbeiträge aus dem Produktionspool Ölsaaten des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes (SGPV); zudem sorgten die Landschaftsqualitätsbeiträge des Bundes für einen Aufschwung. Mit der Agrarpolitik 2014 gab es in einigen Regionen höhere Beiträge auf die gesamte Fläche, wenn mehr Kulturen angebaut wurden. Die Kritik am importierten Palmöl wurde immer stärker. Zahlreiche Unternehmen ersetzen seither Palm- durch das nachhaltigere Rapsöl. Das zeigt sich auch in der Rapsanbaufläche, die innert fünf Jahren von 20 419 auf geschätzte 26 000 Hektaren in diesem Jahr angestiegen ist. Und das Potenzial beim Raps ist weiterhin hoch, die Rahmenvereinbarungsmenge für 2022 wurde laut swiss granum nicht erreicht. Während die Sonnenblumen in den letzten Jahren im konventionellen Anbau durch die höhere Rapsnachfrage Blätter lassen mussten, erleben sie im Bioanbau einen Aufschwung. 2022 schätzt swiss granum den Bioanbau auf den Rekordwert von 550 Hektaren. Das entspricht mehr als einer Verdoppelung innert vier Jahren.