Unter dem Motto «Verstehen und Erleben» lud die Institution Schloss Herdern die Bevölkerung am vergangenen Samstag zum Tag der offenen Türen ein. Nebst dem Publikumsanlass mit den Einblicken in Arbeitsbereiche und zahlreichen Attraktionen fand gleichentags die Mitgliederversammlung statt. An dieser wurde über die Anträge für Bruttokredite zum Umbau der Käserei zu einer Käserei mit Schau-Charakter sowie die Sanierung des Rindviehstalls abgestimmt.
Seit 1895 bietet die Institution Schloss Herdern rund 100 Menschen, die wegen psychischen, sozialen oder alkoholbedingten Problemen Schwierigkeiten haben, sich in der Gesellschaft zu integrieren, ein Zuhause. Die Landwirtschaft nimmt beim Schloss Herdern seit über 125 Jahren eine zentrale Rolle ein. Heute bewirtschaften 15 Mitarbeitende, 2 Auszubildende und rund ein Dutzend Klienten die LN-Fläche von 112 ha, 78 ha Wald und 3 ha Reben. Nebst traditioneller Milchwirtschaft, Viehzucht, Ackerbau, Obst- und Gemüsebau betreibt der Gutsbetrieb Schloss Herdern seit 2018 eine Biogasanlage und erzeugt damit Energie.
Am 1. Februar 2024 übernahm die 33-jährige Karoline Schweingruber die Leitung der Käserei. An der Seite der neuen Leiterin wirkt Stefan Schwizer als Produktionsleiter.
Die neueste Spezialität, ein «Schlossgspänstli»-Weichkäse, ist bereits lanciert und im Verkauf. An einer weiteren Käse-Innovation, Salat-Käsewürfel in drei würzigen Geschmacksrichtungen, eingelegt in Öl mit Kräutern, wird gearbeitet.
Text: Isabelle Schwander