Der Einsatz von pflanzlichen Arzneimitteln lohnt sich bei Kälbern besonders.
«Auf landwirtschaftlichen Betrieben kommt immer häufiger Alternativmedizin zum Einsatz», stellte Arenenberg-Berater Bruno Ottiger vor einer Woche in Tuttwil TG fest. Dieser Trend war an der Regionaltagung Mutterkuh Mittelland Ost Anlass, über die Verwendung pflanzlicher Arzneimittel zu informieren. «Eine Vielzahl von gängigen Medikamenten hat einen pflanzlichen Ursprung», sagte Werner Brunner von der Solothurner Firma AnimalMed, die sich auf natürliche Produkte für Nutztiere spezialisiert hat. Als Beispiel nannte er Aspirin, dessen Wirkstoff von der Weiderinde stammt. Die Phytotherapie, welche ausschliesslich auf die Wirkung von Pflanzen setzt, eignet sich gemäss Brunner nicht nur zur Heilung und Linderung von Krankheiten, sondern auch zur Vorbeugung. Einer ihrer Vorteile ist, dass sich damit auch bakteriell-virale Mischinfektionen behandeln lassen. Gerade bei Erkrankungen der Atemwege kommt es häufig zu einem Zusammenspiel von Viren und Bakterien. Antibiotika dagegen wirken einzig gegen Bakterien, ihre Verwendung fördert zudem Resistenzen. Ausserdem müssen bei pflanzlichen Arzneien keine Absetzfristen eingehalten werden, und sie sind gut kombinierbar mit der Schulmedizin.
Text: Alexandra Stückelberger