Die Thurgauer Weinbauern wählten Nina Wägeli zur Präsidentin und stimmten einer Änderung des Rebbaukatasters zu. Ganz glücklich mit den beschlossenen Bewilligungskriterien schien aber niemand zu sein.
«Die Reben sind parat, um loszulegen. Bevor auch wir im Rebberg loslegen können, müssen wir unser Verbandsjahr abschliessen.» Mit diesen Worten begrüsste Nina Wägeli, Vizepräsidentin des Branchenverbands Thurgau Weine (BTW), letzten Donnerstag 17 Mitglieder zur Hauptversammlung. Wägeli blickte im Restaurant Thurberg in Weinfelden auf ein herausforderndes Weinbaujahr zurück. «Trotz Wetterkapriolen gehörte der Thurgau zu den wenigen Kantonen in der Schweiz, die durchschnittliche Erntemengen lesen durften», zeigte sie sich erleichtert. «Die Qualität ist sehr gut. Wir dürfen uns auf einen spannenden Jahrgang freuen.» Doch der Weinmarkt bleibe angespannt, sagte Wägeli, und erwähnte dabei den rückgängigen Konsum von Schweizer Wein.
Wägeli hatte den BTW seit letztem Herbst nach dem Rücktritt von Jakob Stark interimistisch geführt. An der Hauptversammlung stellte sie sich nun zur Wahl als Präsidentin. «Weil mir die Arbeit Spass macht und weil der BTW gegen innen und aussen klare Verhältnisse braucht.» Wägeli wurde einstimmig für vier Jahre gewählt. Auch für die Geschäftsstelle könnte es auf Anfang 2026 eine engere Zusammenarbeit zwischen BTW und VTL geben. Weil BTW-Geschäftsführerin Monika Hagen Ende 2025 aufhört, ist der Vorstand auf der Suche nach neuen Lösungen.
An der Herbstversammlung war die Anpassung der Kriterien für Neupflanzungen von Reben im Kanton intensiv diskutiert worden. «Der Vorstand ist hier nochmal über die Bücher gegangen», sagte Nina Wägeli.
Text: Stefanie Giger