Der Thurgauer Regierungsrat hat für die Projektorganisation grünes Licht gegeben. Damit beginnt die Umsetzung des Hochwasserschutz- und Revitalisierungskonzepts für das Thurtal. An der Pressekonferenz letzte Woche wurde die Delegierte der Regierung für den Mitwirkungsprozess bekannt gegeben. Es ist Hermine Hascher, ehemalige Geschäftsführerin des VTL.
Die Pressekonferenz fand direkt an der Thur unter der Autobahnbrücke bei Müllheim statt. Hier hat sich die Thur in den letzten 40 Jahren 1,5 Meter in den Boden eingegraben. Die Regierungsräte Dominik Diezi und Walter Schönholzer nutzten dieses Beispiel, um auf die heutigen Mängel beim Bauwerk Thur aufmerksam zu machen: Das unzureichende Dammsystem, die Gefährdung der Trinkwasserversorgung, die Sohlenerosion. Dominik Diezi, Leiter Amt für Umwelt, sagte: «Wir können die Hochwassersicherheit heute nicht mehr gewährleisten.» Bei einem Extremereignis rechnet der Kanton mit einer Schadenssumme von bis zu 570 Mio. Franken. Die Kosten für das Projekt mit einem Umsetzungshorizont von 30 Jahren beziffert er auf 360 Mio. Franken.
Text: Stefanie Giger