An der Herbstversammlung des Branchenverbandes Deutschschweizer Wein (BDW) sind die ersten Zahlen der diesjährigen Weinernte präsentiert worden. Mengenmässig wird es die kleinste Ernte seit Jahrzehnten sein, wobei die Thurgauer Rebleute geringe Einbussen verzeichnen mussten.
«Die Ernte 2024 war in den 19 Deutschschweizer Weinbaukantonen klein, fein und heterogen», brachte es der abtretende Luzerner Rebbaukommissär Beat Felder auf den Punkt. «Von Top bis Flop war fast alles dabei.» Die Erträge über die gesamte Deutschschweiz sind gemäss Felder 0 bis 50 Prozent unter dem langjährigen Mittel ausgefallen, gesamtdurchschnittlich werden es 30 Prozent sein. Nur etwas geringfügig unter dem zehnjährigen Mittelwert liegen die Qualitäten.
Ein früher Austrieb, Schnee und Kälte im April mit Frostschäden und die Schafskälte während der Blüte förderten die Verrieselung. Der reichliche Regen sorgte für einen enormen Druck wegen des Falschen Mehltaus. Ein trockener und heisser Spätsommer kompensierte dann die Reife der Trauben. Die häufigen Regenschauer verzögerten die Reife der späteren Sorten.
Beat Felders Jahrgangsfazit lautete: «Die Thurgauer Winzer sind 2024 mit einem blauen Auge davongekommen.» Der Jahrgang 2024 werde bezüglich der Weinqualität noch positiv überraschen, zeigte er sich überzeugt. Gesamthaft wurden 750 t rote und 670 t weisse Sorten geerntet. Das entspricht einer Ernte von 85 Prozent im Vergleich zum langjährigen Mittel.
Text: Roland Müller