In den letzten zehn Jahren führten ungünstige Abfolgen von Sturm, Hitze und Trockenheit sowie fehlende Kapazitäten in der Holzernte zu grossen Schäden durch den Borkenkäferbefall. Wie sich die Wälder im westlichen Thurgau verändert haben und sich künftig noch verändern werden, war das Thema am Herbst-Event von Lignum Ost, dem Dachverband der Thurgauer Holzwirtschaft.
«Die Fichte als Lieblingsbaum der Holzindustrie hat sich im Kanton Thurgau sehr reduziert», sagte Paul Koch, Präsident Lignum Ost, als er am letzten Freitag im Werkhof Kalchrain des Forstbetriebs Seerücken in Hüttwilen rund 20 Vertreter der Holzbranche begrüssen konnte. «Im Jahr 2018 war der Thurgau braun und der Wald hat extrem gelitten», sagte Daniel Böhi, Kantonsforstingenieur, und betonte, dass es nicht möglich sei, den Wald in zehn Jahren den klimatischen Veränderungen anzupassen.
Ulrich Ulmer, Kreisforstingenieur vom Forstkreis 3, bemerkte im zweiten Referat, dass der Borkenkäfer, der nur die Fichte befällt, im Jahr 2015 vereinzelt wieder aufgetreten sei und am 2. August 2017 ein orkanartiger Sturm im westlichen Thurgauer Kantonsteil mit 30’000 m³ Schadholz grosse Schäden angerichtet habe. Nachdem die geschwächten Fichten vom Borkenkäfer befallen wurden, explodierte die Population.
Text: Thomas Güntert