An der Sitzung vom 9.3.2023 hat der Vorstand der Schweizer Milchproduzenten mit Konsternation vom Inhalt des Agrarpaketes 2023 Kenntnis genommen. In der abstrakten Vision 2050 zur künftigen Ernährungs- und Agrarpolitik stellt der Bundesrat die «Milch» ins gute Licht. In den konkreten Vorschlägen zum Agrarpaket 2023 wird die Schweizer Milchproduktion und damit die gesamte Schweizer Milchwirtschaft jedoch bewusst geschwächt. Die SMP wird alles daran setzen Korrekturen durchzubringen, damit auch die künftige Versorgung primär aus dem Inland und nicht durch Importe erfolgt. Eine entsprechende Stellungnahme wird vorbereitet.
Der Vorstand der SMP ist befremdet von der Komplexität und den gesamten aktuellen Regelungen im Agrarpaket 2023. Die vorgeschlagenen finanziellen Umlagerungen werden zu einer Schwächung der standortgerechten Schweizer Milchproduktion führen, welche nota bene auf einer inländischen Futterbasis von gut 90% basiert. Absolut unverständlich ist weiter, dass sogar eine Kürzung von Tierwohlbeiträgen im heutigen gesellschaftlichen Umfeld vorgeschlagen wird. Insbesondere Milchviehbetriebe im Talgebiet kommen mit den Vorschlägen zu den Direktzahlungen massiv unter Druck.
Basierend auf realitätsfremden Überanmeldungen zu neuen Programmen, führt der Bundesrat im Agrarpaket 2023 eine finanzielle Kürzung von einzelnen Beiträgen auf Vorrat durch. Gleichzeitig finanziert er Herdenschutzmassnahmen (v.a. Wolf) zulasten des Agrarbudgets. Damit werden Mittel aus dem Agrarbudget zweckentfremdet.
Auch der Vorschlag zur Direktausrichtung der Zulagen für verkäste Milch und für die Zulage für die Fütterung ohne Silage, wird die Käsereimilch und die Schweizer Käsewirtschaft, und somit die gesamte Schweizer Milchproduktion/Milchwirtschaft, zugunsten von Importen, deutlich schwächen. Der SMP-Vorstand hat die Stellungnahme eingehend beraten und wird sie fristgerecht einreichen.