Lässt man den Blick vom Thurberg oberhalb von Weinfelden über die Landschaft schweifen, präsentiert sich das Thurtal wie ein buntes Mosaik. Es dominiert die Farbe Grün in allen Schattierungen – von hell bis dunkel –, gepaart mit bunten Farbtupfern. Es sind Blumenwiesen entlang von Äckern, die Bauernfamilien pflegen.
«Die Schönheit dieser Kulturlandschaft verdanken wir den Bäuerinnen und Bauern. Sie haben unsere Landschaften geformt, vielfältig gemacht und entwickeln sie mit ihrer Bewirtschaftung stetig weiter», kommentiert Peter Schweizer den Anblick. Schweizer ist Biolandwirt, Vizepräsident des Verbands Thurgauer Landwirtschaft und Co-Präsident von Bio Ostschweiz, dem St. Galler und Thurgauer Bioverband. Zudem betreut er die vier Landschaftsqualitätsprojekte im Kanton Thurgau. «Wir Bauern haben Freude an der Natur, sonst hätten wir kaum diesen Beruf gewählt», hebt Peter Schweizer hervor. Und weiter: «Die Bauern sind bereit, mehr für die Biodiversität zu tun.» Das zeige sich am Blumenwiesenprojekt, das vom Kanton Thurgau 2009 lanciert wurde. Rund 300 ha Blumenwiesen wurden seither eingesät. Ein anderes Beispiel ist das Projekt Blumenwiesen in Obstgärten, das vom Thurgauer Obstverband, von Pro Natura Thurgau und von Ökohum jährlich durchgeführt wird.
Peter Schweizer hebt hervor, dass es die Kombination von verschiedenen Strukturen, Kulturen und Flächen ist, welche die Biodiversität auf einem Bauernhof ausmacht. «Vielfalt entsteht nicht nur durch Biodiversitätsmassnahmen, sondern durch die vielen Familienbetriebe, die unterschiedlichen Produktionsrichtungen und die Sortenvielfalt», sagt Schweizer.
«Jeder soll in dem Bereich, der ihm zur Verfügung steht, möglichst viel machen und so das Maximum herausholen für die Tier- und Pflanzenwelt – und letztendlich auch für uns.»
Text: Stefanie Giger