Eine stattliche Anzahl Ostschweizer Bauern folgte letzten Donnerstag in Trüllikon ZH dem Aufruf zu einem Austausch. Engagiert wurde beraten und diskutiert, was für die Bauern gegenwärtig die Hauptprobleme in der Landwirtschaft sind. Es wurde eine Erklärung mit Forderungen und Lösungen an den Bund, Politiker, SBV und Grossverteiler erstellt. Das erarbeitete Papier soll auch der Bevölkerung einen Einblick geben, was die Bäuerinnen und Bauern momentan bewegt.
Die Bauern beklagen vor allem die vielen kostentreibenden Vorschriften des Bundes und die immer neuen Auflagen der Grossverteiler für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Die Schweizer Nahrungsmittelproduktion wird erschwert, während klimaschädlich produzierte Billigware importiert wird. Die Grossverteiler nutzen ihre Marktmacht aus und betreiben einen ruinösen Preiskampf mit einer ungerechten Margenpolitik auf dem Buckel der Bauern. Weiter sind die Produktionskosten, wie z.B. der Strom, massiv angestiegen. Die Teilnehmer beklagen die Untätigkeit der Branchenverbände und der Politik. In den letzten Wochen haben sich in der Westschweiz und nun auch in der Deutschschweiz Bauerngruppen gebildet, die nun selbst aktiv werden wollen. Sie verfolgen das Ziel, den Fortbestand ihrer Höfe als Existenzgrundlage zu sichern und zu verteidigen. Ein grosses Anliegen war am vergangenen Donnerstag, dass die Bevölkerung darauf aufmerksam gemacht wird, welches die grössten Sorgen der Bauern sind. Sie wollen Zeichen setzen und informieren. Weitere Aktionen könnten folgen.
Text: Vanessa Monhart